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Assyrien ist der Name des Gebietes am mittleren Tigris sowie ein Reich in Mesopotanien.
Das assyrische Reich erstreckte sich, während seiner größten Ausdehnung um 627 v. Chr. vom
mittleren Nil im Süden, bis zum Nil-Delta im Westen und fast bis zum Schwarzenmeer im
Norden. Im Süd-Osten erstreckte sich das Land bis zum Persichen Golf. Das wäre in heutigen
Staaten:
Teile Ägyptens, Israel, Libanon, Syrien, Irak und Teile der Türkei
In der Altsteinzeit kamen die ersten Menschen in das Gebiet und besiedeteln es. Die ersten
Archeologischen Funde stammen aus der Neandertaler-Epoche.
Seit 6500 v. Chr. begannen sie das Land als Nutzfläsche, zum Ackerbau zu verwenden.
Um 3000 v. Chr. eroberten wahrscheinlich semitische Nomaden dieses Gebiet und brachten ihre
Sprache mit. Diese war mit der Babylonischen sehr eng verwandt.
Auf dem Gebiet der Kultur und Brauchtümer, übernahmen die Assyrer viel von den Babyloniern.
Assyrische Könige erweiterten auch oft ihre Bibliotheken mit denen der Babylonier. Sie
übernahmen ebenfalls die Gemeinschafts- und Familienregeln.
Die assyrische Relegion stammte auch von den Babyloniern ab, wobei die Assyrer den
babylonischen Gott Marduk durch ihren Gott Assur ersetzten.
Das altassyrische Reich wurde von Schamschi-adad 1. gegründet. Es war das erste assyrische
Reich was begründet wurde. Dieses Reich zerfiel allerdings relativ schnell wieder. Der Sohn
des o.g. Königs, Ischme-dagan 1. wurde von Rimsin von Larsa besiegt und wurde später Knecht
des babylonischen Königs Hammurapi.
Im 16. Jahrhundert wurde die babylonische Herrschaft von den Kassiten besiegt. Kurz darauf
drangen die Churriter in das Land aus dem Norden ein und errichteten ihr Königreich Mitanni.
Die Churriter wiederum gerieten durch die Hethiter unter Druck. Trotzdem hielt deren
Herrschaft bis ins 14. Jahrhundert.
Unter König Assur-uballit 1. konnte durch ein Bündnis mit den Hethitern die Unabhängigkeit
Assyriens gesichert werden, und es konnten sogar einige Gebiete der Churriten zurückerobert
werden. Anschließend stieg Assyrien unter mehreren Königen zur Großmacht auf. Dies geschah
hauptsächlich durch militärische Eroberungskriege, die der Expansion dienten. Als folge
daraus, wurde das Militär im assyrischen Reich immer einflußreicher.
Um 1200 v. Chr. veränderten sich die Machtverhältnisse im Orient drastisch. Die Seevölker
zerstörten das hethitische Reich und drangen nach Syrien und Palästina vor, während das
indoeuropäische Volk der Muschki nach Assyrien vorstieß. Die Assyrer konnten diesen Vorstoß
aber zurückschlagen. Da die Muschki jedoch bereits im Nord-Westen von Assyrien siedelten
wurden sie zu einer ständigen Bedrohung Assyriens. Eine weitere Bedrohung für Assyrien waren
die im Westen einfallenden Aramäer.
Assyrien hatte allerdings auch einen Vorteil aus der Wanderung. Es wanderten viele
hethitische Schmiede, die führend in der Eisenwaffen Herstellung waren, ein. Dadurch hatten
sie einen militärischen Vorteil, da ihre Soldaten nun mit Rüstungen, Streitwagen, Pferden
und Belagerungsgeräten ausgestattet wurde. Diese Armee wurde auch dazu eingesetzt, Feinde
einzuschüchtern, was durch extreme Grausamkeit erfolgte. Aufständige, Feinde, sowie
Kriegsgefange und Gefange wurden getötet oder zur unbedingt notwendigen Sklavenarbeit
herangezogen.
Mit diesen Methoden verteidigte Tiglatpileser 1. das Reich gegen die Aramäer und Muschki und
rückte anschließend bis zum Mittelmeer vor. Desweiteren führte er Zerstörungsfeldzüge nach
Norden bis zum Vansee, nach Nordosten in die heutige Türkei und ins heutige Syrien durch.
Bei diesen Feldzügen wurde lediglich zerstört, aber kein Land erobert.<
Im 10. Jahrhundert wurden nun große Gebiete der Aramäer erobert und ans Reich angegliedert.
Diese Gebiete wurden jedoch oft wieder verloren, wenn ihre Gewaltherrschaft, durch
Erbstreitigkeiten oder Lockerung der Gesetze geschwächt wurde.
Im neuassyrischen Reich wählte König Assurnasirpal 2. Kalach anstatt Assur als Hauptstadt.
Von dort erweiterte er das Reich nach Norden und Osten. Er gründete auch den "Brauch",
jedes Jahr einen Zerstörungsfeldzug in ein Nachbarreich zu unternehmen. Um 824 v. Chr.
folgte Erbschaftsstreitigkeiten ein 8 jähriger Bürgerkrieg. Dieser endete mit der
Thronbesteigung von tiglatpileser 3.. Unter diesem blühte das assyrische Reich
(kriegerische Leben) wieder auf. Er unterwarf weitere Aramäische Stämme, vertrieb die
Urartu und eroberte weitere aramäische Staaten. Anschließend machte er sich selber zum
Herrscher von Babylon.
Sein Nachfolger, Sargon 2., erweiterte das Reich dann nocheinmal, und es erreichte seine
größte Ausdehnung. Um die Verwaltung zu gewährleisten, wurde das Reich in 70 Provinzen mit
jeweils einem Statthalter eingeteilt. Diese waren direkt dem König verantwortlich. Er
förderte nun auch die Landwirtschaft, den Handel, und die Kultur.
Am Ende seiner Regierungszeit, lies er die Stadt Dur-Scharrukin im Norden von Ninive
erbauen. Dort wurden in seinem prunkvollen Palast seine großen Taten in Reliefs verewigt.
4.3.1 Der Machthöhepunkt:
Die Nachfolger Sargons setzten sich die Eroberung Babylons und Ägyptens zum Ziel. Hierfür
zogen sie Streitkräfte aus dem Norden ab, wodurch die Meder, die kimmerier und die Skythen
an Stärke gewannen.
Schließlich wurde Ninive unter Sanherib die Hauptstadt. Er baute auch die erste assyrische
Kriegsflotte. Als Rache für die Angriffe der Babylonier und Chaldäer lies er die heilige
Stadt (Eine Stadt, die den heiligen Status hat, genoss Imunität) Babylon
niederbrennen und überfluten.
Sein Sohn lies diese jedoch wieder aufbauen. Er veranlasste auch den Bau der Bibliothek in
Ninive, die zehntausende Tontafeln enthält und damit zu den bedeutendsten Bibliotheken des
Orients zählt.
4.3.2 Der Untergang:
Um 620 v. Chr. gründeten die Meder, die Skythen, die Babylonier unter Nabopolassar eine Koalition. 614 eroberten sie Assur, 612 Ninive. Kurz darauf wurde der letzte assyrische König in Charran besiegt und die Schreckensherrschaft der Assyrer war damit beendet.