Die Gegend bei Florenz wurde ca. 1000 vor Chr. besiedelt. 59 Jahre vor Chr. erbauten die römischen Legionäre ein Forum, welches
aufgrund der zwei Strassen "Cardum" und "Decumanum", die sich auf der Piazza Republica kreuzen, entstanden ist.
Später wurde Florenz von Adeligen verwaltet, welche eine Republik ausriefen. In dieser Phase, die bis zum 11 Jahrhundert reichte, war
Florenz eine unbedeutende Stadt.
1125 eroberten und zerstörten die Florentiener die Stadt Fiesole. Bis 1300 war die Republik geprägt von inneren Unruhen zwischen den
führenden Familien. Im 14 Jahrhundert expandierte dann endlich die Wirtschaft in Handel, Industrie (Wolltuchherstellung) und Bankwesen,
dabei wuchs die Stadt schnell auf 100000 Einwohner an. Dies verhalf der Republik zu viel Reichtum, und heutige Denkmäler entstanden wie
der Florentiner Dom, der Palatto Vecchio und der Ponte Vecchio.
Mit wachsender Macht fiel 1406 Pisa an Florenz, wodurch Florenz auch Handelsbeziehungen übers Wasser aufbauen konnte.
In den nächsten 300 Jahren regierte die Familie Medici über Florenz. Sie machte sogar die florentinische Goldmünze, der Florin, zur
Handelswährung in ganz Europa.
Unter König Viktor Emmanuell 2. war Florenz von 1865 bis 1871 die Hauptstadt Italiens.
1944 zerstörte der zweite Weltkrieg viele alte Brücken und 1966 wurde durch ein starkes Hochwasser viele Sehenswürdigkeiten beschädigt.
Allerdings sind diese bis heute wieder restauriert.
Heute hat Florenz etwa 460.000 Einwohner zu verzeichnen, ist somit eine moderne Großstadt mit teuren Geschäften, Märkten,
Universitäten, gemütlichen Cafes und einem großen Angebot von kulturellem Leben. Wie keine andere Stadt, weist Florenz über 50 Museen,
viele historische Kirchen, Paläste, Straßen, Plätze und Gärten auf. Vieles davon entstand im 14. und 15. Jahrhundert durch die Künstler
Donatello, Verrocchio und Botticelli. Weitere Werke entstanden im 16. Jahrhundert durch die Künstler Leonardo da Vinci, Michelangelo,
Raffael und Vasari, wobei der künstleriche Höhepunkt schon vorbei war.
Der Palazzo Vecchio ist einer der schönsten mittelalterlichen Paläste Italiens. Er wurde im Jahre 1299 als Priorenpalast von Arnolfo di
Cambio entworfen, im 15. Jahrhundert wurde daraus der Palazzo Delta Signoria und zwischen 1540 und 1565 war er die Residenz des
Herrscherhauses der Medici (die den Erben des pleitegegangenen Lucca Pitti den Palazzo Pitti am anderen Arnoufer abkauften, um nach
1565 dort zu residieren). Vor dem Fall von Rom (1870) war Florenz Italiens Hauptstadt, von 1865 bis 1871 diente der Palazzo als
Sitzungraum der Deputiertenkammer des Königreichs Italien.
Über dem kompakten Gebäuderumpf erhebt sich der aus dem Jahre 1310 stammende Turm (94 m), der auch Arnulfsturm genannt wird. Im
Inneren befindet sich der prunkvolle Saal der Fünfhundert, den Antonio Sangallo zwischen 1495 und 1496 für die Versammlungen des
Volksrates erbaute. Hier ist auch die Marmorskulpturengruppe Michelangelos des Siegesgenius aufbewahrt.
Bemerkenswert sind außerdem das Studierzimmer Francescos 1., die von Bronzino gemalte Eleonora-Kapelle, der Audienzensaal mit seiner
von Giuliano da Maiaino gestalteten Decke und der Liliensaal, in dem die Bronzeskulptur der Judith und des Holofernes von Donatello steht.
Interessant ist auch die Loeser-Schenkung (Kunstwerke der Toskanischen Schule aus dem 14.-16. Jahrhundert) und eine Sammlung von
Musikinstrumenten des "Luigi Cherubini"-Konservatoriums.
Das Baptisterium ist mit eines der Eindrucksvollsten Bauten der Stadt. Gebaut wurde es in mehreren Perioden von 1296 - 1468. Die
Grundfläche ist rund, wogegen die Wände ein Achteck bilden und mit grün weißem Marmordekor verziert sind. Die 91m hohe Kuppel,
entworfen von Brunelleschi (1420 - 1436), ist verziert mit Goldmosaiken. Zum Baptisterium gehören auch die Bronzeportale die nach und
nach fertiggestellt wurden. Jedes Portal stellt eine religiöse Szene dar, und zeigt in die drei Himmelsrichtungen. Das Südportal, 1330 erbaut
von Andrea Pisano, zeigt das Leben vom Johannes dem Täufer. Das Nordportal schuf Lorenzo Ghiberti und beinhaltet einige Szenen aus dem
neuen Testament. Das berühmte Paradistor zeigt in Richtung Osten. Auf zehn Feldern sind Erzählungen aus dem alten Testament festgehalten.
Dabei benutzte Lorenzo Ghiberti die neuentdeckte Zentralperspektive mit detailgenauer Architektur und Landschaftsdarstellungen, die dem
Kunstwerk eine Tiefe geben.
Zum Domfirtel gehört auch der Campanile, der Glockenturm von Giotto, welcher 1334 von Giotto und Andrea Pisano ins Leben gerufen
wurde. Der Aufstieg auf die Aussichtsplattform des 84 Metern hohen Bauwerkes, über 414 Stufen, wird mit einer herrlichen Aussicht über
das Domfirtel belohnt. Verziert ist der Turm am Fuß mit Flachreliefs aus dem 15.Jahrhundert. Die Reliefs zeigen die "Erschaffung
Adams und den Sündenfall" die "Arti Minori" (Handwerkskünste); die "sieben Planeten", die den Weg des
Menschen beeinflussen; die "sieben Freien Künste" und die "sieben Sakramente". Über den Reliefs befinden sich
Statuen, deren Originale im Dommuseum zu besichtigen sind, sowie die Reliefs.
In Florenz werden wir eine Menge sehenswürdige Bauten sehen. Da diese nicht so bekannt sind, wie beispielweise der schiefe Turm von Pisa oder die spanische Treppe in Rom, wollen wir die wichtigsten Fakten nennen:
Das Bossenwerk war ursprünglich den öffentlichen bauten vorbehalten. Cosimo de Medici verwendete es aber auch bei seinem Privatpalast, dem heutigen Palazzo Medici-Riccardi. 1458 zog die rivalisierende Familie Pitti nach, musste jedoch um 1470 die Arbeiten an ihrem Palazzo Pitti aus Geldmangel einstellen. Eleonora von Toledo, Gattin Cosimos I., ließ den Palast von Ammanati zum größten Florentiner Palazzp erwetern, nachdem sie in 1549 gekauft hatte. Beeindruckend sind vor allem die 205 Meter lange und 38 Meter hohe Fassade und der Innenhof mit seiner klaren Gliederung. Der Palazzo Pitti zählt heute zu den bedeutendsten Museumskomplexen der Stadt. Ihre Innenräume wurde in Verlauf von vier Jahrhunderten prachtvoll gestaltet.Bis spät in die Nacht treffen sich Künstler in einem Cafe direkt vor dem Palazzo, welches im Jugendstilambiente dazu einlädt eine Pause bei Kaffee und Kuchen zu machen.
Der Giardino di Boboli (Boboli-Garten) erstreckt sich auf einer Fläche von 45.000 Quadratmetern vom Palazzo Pitti bis zum Forte Belvedere. Kennzeichnend für ihn sind die Steineichen, Buchsbaumhecken und uralten Zypressen, zwischen denen immer wieder ein Brunnen, eine antike oder zeitgenössische Skulptur zu finden ist. Der Amüsierbetrieb der höfischen Welt zeigt sich deutlich.
Das Amphitheater ist von historischer Bedeutung, da hier Ende des 16. Jahrhunderts die ersten Opernaufführungen der Welt statt. Das Wiener Kaffeehaus, aus dessen Rokokopavillon man eine wunderschöne Aussicht auf Florenz hat, gab der österreichische Großherzog Pietro Leopoldo 1776 in Auftrag. Weiter unten begegnen dem Besucher zwei gefangene Parther-Krieger aus dem 2. Jahrhundert oder der Zwerg Morgante auf dem Rücken einer Schildkröte. Der Hofnarr Cosimos I. und die bizzare Grotte von Buontalenti in der nordöstlichen Parkecke entsprechen ganz dem Geschmack ihrer Zeit. Im südwestlichen Parkabschnitt erhebt sich auf einem Inselchen der Ozeanusbrunnen mit Nil, Ganges und Euphrat. Er wurde von Giambolognas geschaffen.
Der Zentralmarkt von Florenz, der Mercato Centrale, wurde 1870 von Giuseppe Mengoni erschaffen. Für die Eisen- und Glaskonstruktion hatte er sich von der Pariser Halle inspirieren lassen. Die Gassen sind stark belebt. Das Angebot ist in zwei Etagen aufgeteilt. Während man in der unteren Etage Fleisch, Fisch, Käse und Brot findet, muss man für Gemüse und Obst die obere Etage aufsuchen. Man kann Gerichte auch direkt vor Ort im "Nerbone" ausprobieren. Im Viertel um San Lorenzo mischen sich Florentiner Alltag und Touristenrummel.
Der festungsartige Stadtpalast "Bargello" zeichnet sich durch einen herrlichen Innenhof und reich dekorierte Prunksäle aus. Ansehen gewinnt er vor allem dadurch, dass er eine der bedeutendsten Renaissenceskulpturen-Sammlungen der Welt beherbergt. Der Palast wurde 1250 von den Kaufleuten in Auftrag gegeben. 1574 wurde er zum Sitz des Bargello, des Polizeichefs, und en düsteres Gefängnis. Im Saal Michelangelos im Erdgeschoss findet man neben Michelangelos Werken, Skulpturen von Benvenuto Cellini und Giambolognas. Für Werke von Donatello und Desiderio da Settignano muss der Ratssaal im ersten Stock aufgesucht werden.
Diese Bibliothek befindet sich neben der Kirche San Lorenzo und ist eine Besonderheit, da sie eine Interessante Architektur hat und die bedeutendste Handschriftensammlung Italiens. Die Bibliothek wurde 1523 von Michelangelo, im Auftrag vom Medici Papst Clemens VII, fertiggestellt. Es war die erste große Bibliothek für Laien, da sonst nur Klöster so etwas besaßen.
Die Medici waren lange Zeit die Familie in Florenz. Es fing damit an, dass Ahn Giovanni di Bicci, ein Bankier aus Rom und Verwalter der Kirchengelder, seinen Hauptsitz nach Florenz verlegte. Sein Vermögen erbte sein Sohn Cosimo "der Ältere", intelligent und ehrgeizig war und damit die Alteingesessenen um ihre Macht fürchten ließ. 1432 wurde die Famielie das erste mal aus der Stadt verbannt, was sich 1494 und 1527 wiederholte.. Doch 2 Jahre später kam die Familie zurück und besetzte alle wichtigen Ämter mit Leuten des Vertrauens. Nun regierten über 300 Jahre die Medici. Der Sohn des Cosimo, Piero "der Gichtige" war Kunstliebhaber und das begründet den Kunstreichtum von Florenz. Der nächste Sohn Lorenzo "der Prächtige" vergrößerte den Reichtum, entging 1478 aber nur knapp einem Mordanschlag der Pazzi Familie, dem sein Bruder zum Opfer fiel. Sohn Piero II trieb die Bank in den Ruin und die Macht und das Ansehen der Medici veblaßten. Unter Cosimo I, der später Großherzog wird und die reiche Spanierin Eleonora von Toledo heiratet, kehrt der Reichtum in die Familie zurück. Die Kuntschätze der Familie werden systematisiert und es wird Uffizien gebaut. Nach dem Tod Anna Maria Ludovica, der Tochter Cosimos III werden die Kunstschätze der Stadt Florenz vermacht und die Familie Medici gab es dann nicht mehr.
Der Schock!!In Florenz wird abends hauptsächlich Bier!!! getrunken und kein Wein, und zwar wird Bier dort nach der Farbe ausgewählt, z.B. grün, rot, hell, usw., je exotischer desto besser. Wichtige Adressen:
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