Dänemark



Quellen

  1. Das Grosse Buch Des Allgemein Wissens, Verlag: Das Beste, Stuttgart, 1989
  2. Dierke Weltatlas, Verlag: Westermann, 1992
  3. Terra Erdkunde für Gymnasium in Nordrhein- Westfalen, Verlag: Klett, 1988
  4. Der Große Knaur Band 4 Chine / Dreik, Lexikographisches Institut, München, 1981
  5. Meyers Jugend Lexikon, 1989
  6. Der Neue Brockhaus Band 1 A / EIC, Brockhaus Verlag, 1973
  7. Der Neue Volksbrockhaus von A bis Z, Brockhaus Verlag, 1969



Fahne von Dänemark Karte von Dänemark Fahne von Dänemark
Wappen von Dänemark

(amtl. Kongeriget Danmark)



Dänemark ist ein Königreich zwischen Mitteleuropa und Skandinavien, dessen Hauptstadt Kopenhagen ist. Es hat ohne die Außenbesitzungen Grönland und Färöer eine Fläche von 43.031 km2. Die Lage Dänemarks ist etwa 8°- 11° östlicher Breite und 55°- 58° nördlicher Länge. Dänemark hat rund 4,8 Millionen Einwohner (98% Evangelisch ). Bekannte Städte sind Kopenhagen (1.366.000 Einw.), Århus (247.000), Ålborg (154.000), Odense (171.000), Esbjerg (81.000), Randers (62.000) und Billund (LegolandÒ).Das Land wird seit 1901 parlamentarisch regiert. Die vom Folketing (Parlament, 179 Abg.) beschlossenen Gesetze werden vom König bestätigt. Die dänische Währung heißt dänische Krone (dkr) und entspricht 100 Øre. Die Amtssprache ist dänisch. Die Dänen feiern am 5. Juni ihren Nationalfeiertag. Dänemark umfaßt die Halbinsel Jütland und 483 nur z.T. bewohnte Inseln (die größten sind: Seeland, Fünen, Langeland, Falster, Lolland, M n, Læs und Bornholm). Als Brücke zwischen Deutschland und Skandinavien und als Schranke zwischen Ost- und Nordsee hat Dänemark eine große verkehrspolitische Bedeutung. Zwischen Jütland, das im Norden im Kap Skagen endet, den großen Inseln und Südschweden führen drei Meeresstraßen, der Kleine und der Große Belt sowie der Sund (Øresund), in die Ostsee. Die Inseln und der Ostrand Jütlands sind von fruchtbarem Lehmhügelland bedeckt, den Grundmoränen eiszeitlicher Gletscher, und haben von Buchten und Förden zerschnittene Küsten, im Westen ist Jütland sandig und moorig. Es ist von einem Endmoränenzug (bis zu 173m hoch) durchzogen. Dänemark hat eine Küste mit einer Länge von 7300km.

In der folgenden Tabelle wird die Bevölkerung der einzelnen Landteile/ Inseln angegeben:

Landteil Fläche(in km2) Bevölkerung
Seeland 7.440 2.142.000
Bornholm 590 47.000
Lolland 1.800 120.000
Fünen 3.490 454.000
Jütland 29.770 2.142.000
Außenbesitzungen:
Färöer 1.400 45.000
Grönland 2.186.000 51.000

In Dänemark wohnen rund 5,1 Millionen Menschen (1989), d.h. die durchschnittliche Bevölkerungsdichte beträgt 119 Einwohner pro km2. Das dänische Bevölkerungswachstum liegt bei 0,2%. Die Geburtstrate (1,3%) liegt nur knapp über der Sterbeziffer (1,1%). Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 75 Jahren und die Kindersterblichkeit bei 0,8%. 85,9% aller Dänen leben in Städten. 19% der Dänen sind unter 15 Jahren, 1,5% sind 65 Jahre oder älter.

Dänemark hat eine hochentwickelte Wirtschaft, besonders Viehzucht und Milchwirtschaft sowie die Fischerei. Das Land hat trotz geringer Bodenschätze eine lebhafte (weiterverarbeitende) Industrie. Auf Fünen gibt es guten Böden mit Obst- und Gemüseanbau. Es gibt dort außerdem Schiffbau, Elektrotechnik, Maschinenbau, ein Wärmekraftwerk auf Kohle-, Erdöl- oder Erdgasbasis. Auf Seeland gibt es gute Böden, etwas Wald, Obst- und Gemüseanbau, sowie Zuckerrübenanbau. Es gibt 5 Wärmekraftwerke auf vorne beschriebener Basis, Schiffbau an zwei Orten, zwei Erdölraffinerien, Elektrotechnik, Chemische- und Kunststoffindustrie, Maschinenbau, Eisen- und Stahlerzeugung und Nahrungsmittelindustrie. Dort gibt es auch mehrere Seebäder im Norden. Fast alle für Seeland genannten Industrien findet man um Kopenhagen. Auf Langeland gibt es gute Böden, Waldgebiete und Obst-, Gemüseanbau, sowie Zuckerrübenanbau. Auf Lolland gibt es gute Böden, Waldland, und sehr viel Zuckerrübenanbau. Auf Jütland gibt es viele Wiesen- und Weideflächen, wie auch andere gute Böden und Dünen an der Nord- und Westküste. Bei Ålborg gibt es Maschinenbau, Elektrotechnik, Chemische-, Kunststoffindustrie, zwei Wärmekraftwerke auf Kohle-, Edöl- oder Erdgasbasis, Nahrungsmittelindustrie, Schiffbau und Zementproduktion. Bei Århus gibt es Nahrungsmittelindustrie, Maschinenbau, Schiffsbau, Wärmekraftwerke auf oben beschriebener Basis, Maschinenbau und Textilindustrie. An den Küsten gibt es Fischverarbeitung, Obst-, und Gemüseanbau, Schiffbau, sowie mehrere Seebäder. Im Übrigen gibt es auf dem ganzen Land verteilt Holz-, Möbelindustrie, Elektrotechnik, Eisen-, Blech- und Metallwarenproduktion, sowie Textil- und Bekleidungsindustrie. In der Nordsee besitzt Dänemark einige Erdgas- und Erdölvorkommen an der Doggerbank, welche mit Pipelines mit Jütland verbunden sind. An Landwirtschaft findet man auf allen Inseln und an der Ostküste des Festlandes Ackerbau auf guten Böden, Ausfuhr: landwirtschaft. und industrielle Erzeugnisse. Einfuhr: Maschinen, Stahl, Textilien, Brennstoffe u.a. Dänemark hat ein gut ausgebildetes Verkehrsnetz. Brücken und Fähren verbinden die Inseln untereinander und mit dem Festland. Der Haupthafen und der Hauptflughafen steht in Kopenhagen.

In dieser Tabelle ist die Produktion der wichtigsten Güter im Überblick dargestellt:

Weizen 2,2 Millionen Tonnen
Gerste 5,5 Millionen Tonnen
Rinderbestand 2,2 Millionen Tiere
Schweinebestand 9,2 Millionen Tiere
Milch 4,8 Millionen Tonnen
Käse 275.000 Tonnen
Fleisch 14,6 Millionen Tonnen
Fisch 1,9 Millionen Tonnen
Strom 28 Milliarden Kilowattstunden
Erdöl 4,7 Millionen Tonnen
Schiffsbau 315.400 Bruttoregistertonnen

In Jütland gibt es kaum hohe Erhebungen, der höchste Berg (Yding Skovhøy, zwischen Århus und Horsens) ist 173m hoch, der übrige Teil (mit Inseln) ist im Allgemeinen 0- 100m hoch. es gibt nur wenige Teile des Landes die 100- 200m hoch sind, wie zum Beispiel bei Horsens oder auf Fünen. Es gibt auch nur wenige größere Flüsse, hier einige Beispiele für sie (alle in Jütland): Der Varde Å, der bei Varde in die Nordsee mündet, der Skjern Å, welcher bei Hvidesande in einen etwas größeren See mündet, der wiederum eine kleine Verbindung zur Nordsee aufweist. Dann gibt es noch die Storå, der an Holstebro vorbei fließt und dann in einen See mündet. Wie die Storå liegt die Gudenå im nördlichen Teil des Landes. Die Gudenå mündet hinter Randers in einen Meeresarm der Ostsee. Im Norden gibt es auch noch einen Fjord, den Limfjord, welcher mit der Nord- und Ostsee verbunden ist.

Dänemark liegt in dem Übergangsbereich der gemäßigten Zone. Es fallen in Dänemark (mit Inseln) etwa 625mm Regen, an der Westküste, durch den regenreichen Westwind etwas mehr, nämlich 875mm im Jahr. Die Temperaturen im Januar liegen im Durchschnitt bei 0°C bis -5°C im gesamten Osten, im Westen bei 0°C bis 5°C. Im Juli liegt die Durchschnittstemperarur bei 15°C bis 17,5°C, nur auf Seeland, Langeland und den anderen östlichen Inseln steigt die Temperatur auf durchschnittlich 17,5°C bis 20°C. Dänemark kommt im Westen und im Norden mit Ausläufern des Golfstroms (atlantischer Strom) in Berührung.

Stadt mittlere Temperatur des kältesten Monats (in °C) mittlere Temperatur des wärmsten Monats (in °C) jährliche Niederschläge (in mm) Anzahl der Tage mit Niederschlägen pro Jahr
Kopenhagen 0 18 571 171
Fanø 0,5 17 730 180

Tiefsttemperaturen unter -20 °C wurden in den beiden Stationen gemessen; nie ist das Thermometer über 35 °C geklettert.

Auf dieser Karte sieht man noch einmal die Industrie- und Landwirtschaftsverteilung:

Wirtschaftskarte von Dänemark Legende der Wirtschaftskarte von Dänemark

Im 9./10. Jahrhundert bildete sich das dänische Königreich, dass auch das südwestl. Schweden umfaßte. Knut der Große (1018- 1035) eroberte für kurze Zeit auch Norwegen und England. Um 1200 setzten sich die Dänen in Pommern, Mecklenburg und Holtstein fest, wurden aber durch die Schlacht bei Bornhöved (1227) vertrieben. Waldemar IV. unterlag 1267-1270 der deutschen Hanse. Die Königin Magarete vereinigte in der Kalmerer Union (1397) Schweden und Norwegen mit Dänemark. Schweden riß sich jedoch 1523 endgültig los. 1448 gelangte das Oldenburger Haus auf den Thron. 1536 wurde die Reformation eingeführt. 1658 gingen die südschwedischen Provinzen, 1814 auch Norwegen an Schweden verloren. Dänische Absichten auf Schleswig- Holstein lösten die deutsch- dänischen Kriege von 1848-1850 und 1864 aus. Dänemark gehört seit 1949 der NATO an. Seit 1951 ist Dänemark mit den skandinavischen Ländern im Nordischen Rat verbunden. Es ist eines der Gründungsländer der EG.