Edgar Wallace
"Das Geheimnis der Stecknadel" und "Das Gasthaus an der Themse"
Gliederung
Quellen
1. Biographie von Edgar Wallace
Richard Horatio Edgar Wallace wurde am 1.April 1875 in Greenwich geboren. Seine Mutter, Polly Richards, sollte ihren Sohn
alleine erziehen, wozu sie aber aus Geldnöten nicht in der Lage war, weshalb sie ihn schon zehn Tage nach der Geburt einer
Pflege Familie übergab. Edgar wuchs unter erbärmlichen Bedingungen auf. Seine neue Familie Freemen lebte in Deptford Creek
und hatte nicht viel Geld, aber dafür zehn Kinder. Die einzige Geldeinnahme erbrachte der Vater, George Freemen, als
Fischmarktarbeiter, der vier mal im Jahr auf Kneipentour ging, bis er kein Geld mehr hatte. Des weiteren lieferte er sich
immer viele Schlägereien.
1877 konnte Edgars richtige Mutter kein Geld mehr für die Pflegefamilie aufbringen, wodurch sie ihn zur Adoption der Familie
Freemen frei gab.
1886 beendete Edgar Wallace seine Schule, wobei er keine gute Schulausbildung genoß, da er nur eine Volksschule besuchen
konnte. Allerdings ist er auf Wunsch seiner Mutter, Clara, noch zwei Jahre länger auf die Schule gegangen.
Edgar hatte schon früh Gefallen am Theater gefunden, wofür er allerdings Geld brauchte, welches er sich als Zeitungsjunge
verdienen wollte. Aber seine Mutter wollte, daß aus ihm ein anständiger Junge wird, weshalb sie es ihm verboten hatte.
Trotzdem konnte Edgar es nicht seien lassen und verdiente sich mit seinem ersten Job drei Schilling die Woche.
1787 machte er seine erste Erfahrung mit einer acht Jahren älteren Frau. Diese Beziehung hielt jedoch nicht lange.
Im Sommer 1787 begann er als Handlanger in einer Druckerei, wurde aber wegen einer Fehlstunde schnell wieder entlassen.
Darauf hin fing er Anfang 1891 als Smutje an Bord eines Fischfangbootes an. 1892 arbeitete er bei einem Verwanden als
Milchmann und versuchte sich noch als Maurer. Da er nirgends wo den Aufstieg schaffte und immer nur als Handlanger
beschäftigte wurde, meldete sich Edgar 1893 zum Dienst im "Royal West Kent Regiment" ein, worauf er nach Woolwich umzog.
Allerdings herrschen dort andere Methoden als die er gewöhnt war, und nachdem er den physischen Belastungen nicht mehr
Stand halten konnte, meldete er sich ein Jahr später zum Sanitätsdienst um.
In den Sanitätsstationen fing er an selbst Gedichte zu schreiben und laß diese den Patienten vor, welche die Gedichte
begeisternd aufnahmen. Seinen ersten kleinen "Durchbruch brachte ihm ein selbst geschriebenes Lied, welches er auf gut
Glück einem berühmten Sänger und Schauspieler zuschickte, worauf es in einem Theater veröffentlicht wurde.
Im Juli 1896 wurde er nach Afrika, Kap der guten Hoffnung , verlegt. Auf Grund des geringen Betriebes in der Krankenstation,
hatte Edgar genügend Zeit sich im Fach Sprach und Journalismus weiter zu bilden. Mit der Zeit wurde er immer mehr
Wißbegieriger und laß fast alle Bücher die im Matrosenheim vorhanden waren. Als er dann hörte daß der berühmte
Schriftsteller Rudyard Kipling am 12. Februar 1898 nach Kapstadt kommen sollte, verfaßte er für ihn ein Gedicht ,welches er
an die Zeitschrift "Cape Times" sendete. Diese Zeitschrift veröffentlichte auch genau am Tag der Ankunft von Mr. Kipling das
Gedicht, wodurch Edgar zu einem Abendessen mit Mr. Kipling und anderen Redakteuren eingeladen wurde. Auf Grund dieser Ehre,
schrieb Edgar an alle umliegenden Zeitungen seine Gedichte, die fast alle die Zeitungen verzierten.
Am 12. Mai 1899 ist Edgar Wallace aus dem Militär ausgetreten. Sechs Monate später fing der Krieg in Süd - Afrika an.
Während dessen veröffentlichte Edgar sein erstes Gedichtband "The Mission That Failed", und verdiente damit genug Geld
zum Überleben. Weiterhin beauftragte man ihn als Kriegsberichterstatter.
Seine private Sekretärin, Ivy, heiratete er am 9. April 1901.
Edgars Durchbruch als Journalist schaffte er am 1. Juni 1902, da er als einziger Journalist wußte, wie die streng geheimen
Friedensgespräche ausgefallen waren. Er schickte die Nachricht, die übrigens positiv war, der Krieg war zu Ende, direkt an
die Daily Mail, die den Bericht sofort veröffentlichte und Edgar Wallace berühmt machte. Dagegen wurde er wegen Verstoß der
Zensurbestimmung als Kriegsberichterstatter entlassen.
Aber als er nach hause kam war alles schnell vergessen, denn am 23. Mai 1902 wurde seine erste Tochter geboren.
Kurze Zeit später bekam er eine Stelle als Redaktionsleiter der Road Daily Mail und zog um nach Johannesburg. Doch sein
Glück hielt nicht lange, da am 17. März 1903 seine Tochter an einer Krankheit starb, wo drunter seine Frau sehr stark litt.
Des weiteren wurde Edgar Spielsüchtig und mußte am Ende Schulden aufnehmen. Durch seine Spielsucht verfolgt, kümmerte er
sich nicht mehr um seinen Beruf und wurde schließlich entlassen. Nun zog seine Frau und er zurück nach England, wo er sofort
als Redakteur der Daily Mail angestellt wurde. Dort arbeitete er sich hoch und schaffte es nach einen Jahr zum
Chefredakteur der Evening News. Um den Zeitpunkt, leider sind keine genauen Zeitangaben vorhanden, wurde sein Sohn geboren,
für den er aber wenig Zeit aufbringen konnte.
Nicht lange danach veröffentlichte er seinen ersten Kriminalroman der sich zwar gut verkaufte, aber dennoch machte er
schulden und leite sich das Geld bei seinem Vorgesetzten, der ihn darauf hin als Sonderkorrespondent durch die Welt schickte.
Fünf Jahre später wurde Edgar entlassen. Der Abstieg wurde immer größer und er erhielt noch eine Tochter.
Da sich sein erster Kriminalroman relativ gut verkaufte, versuchte er nun seinen Durchbruch mit dieser Art von Schreibens.
1910 kam langsam wieder der Aufschwung. Er fand schnell wieder Arbeit als Sport- und Gerichtsredakteur, welches er auf Grund
seiner Afrika Serie, die er aus den Erfahrungen aus Kapstadt als Soldat und als Sonderkorrespondent im Kongo schrieb.
Sein zweiter Sohn wurde am 29. September 1916 geboren. Dieser stammte allerdings von seinem Mitbewohner, aber Edgar merkte
dies nicht, da er so gut wie nie zu Hause war. Dies ist auch der Grund warum sich Ivy 1919 von Edgar scheiden läßt. In
seiner Schreibsucht verfallen, machte ihm die Scheidung recht wenig aus, und Edgar eröffnete sein eigenes Büro.
Im Sommer 1921 heiratete er seine Sekretärin Jim.
1922 schaffte Edgar endlich seinen großen Durchbruch. Sein Buch "Der rote Kreis" wurde ein Hit. Es wurde über eine Millionen
Exemplare verkauft. Weiterhin führte Edgar Wallace die Schleichwerbung ein, indem er in seinen Büchern bestimmte Namen
erwähnte, wodurch er mehr Geld einnahm als durch seine Bücher.
Nebenbei widmetet er sich noch den Bühnenstücken, wobei ein sehr erfolgreiches (Der Hexer) entstand.
Nachdem die Filmproduktion immer mehr sich durchsetzte und Edgar darauf Aufmerksam wurde, verfilmte er ein par Filme in
Hollywood und schrieb zuletzt das Drehbuch zu "King Kong".
Am 10. Februar 1932 starb Edgar Wallace an einer Lungenentzündung in Hollywood.
Die Gesamtauflage aller Edgar.-Wallace-Bücher beträgt Weltweit über 100 000 000 Exemplare.
2 Inhaltsangaben
2.1 Inhaltsangabe über das Buch "Das Geheimnis der Stecknadel"
Das Buch "Das Geheimnis der Stecknadel" handelt von einem Millionär, namens Jesse Trasmere, der als sehr geizig gilt und
dementsprechend seinem Neffen, Rex Landers, und einem Freund aus Asien, Welligton Brown, den Lebensunterhalt bezahlt. Des
weiteren hat er einen Diener, der aber sich nur als Diener ausgibt, um dann eines Tages seinen Arbeitgeber auszurauben. Bei
Jesse Trasmere ist dies aber nicht so einfach, da er sein ganzes Vermögen in einem Kellerraum aufbewahrt, welcher ohne
Fenster und nur aus Stahlbeton gebaut ist. Das Eintreten ist nur durch eine dicke Stahltür mit kleinen Luftlöchern möglich,
wovon nur ein Schlüssel existiert, den Jesse immer bei sich trägt.
Eines Tages wird Jesse ermordet in seinem Tresor aufgefunden. Nach der Untersuchung muß der Täter so vorgegangen sein: Erst
schoß er Jesse in den Rücken, hat dann die Tür von außen mit Jesse Schlüssel abgeschlossen und danach den Schlüssel auf den
Tisch im Tresor gelegt.
Zuerst gibt es zwei Verdächtige. Einmal der Diener, da er verschwunden ist und der Polizei als Verbrecher bekannt ist. Der
zweite Verdächtige ist Welligton Brown, der vorher schon Jesse drohte, wenn er nicht mehr Gehalt bekomme werde es böse enden.
Den Fall übernimmt der Kommissar, Mr. Carver, sowie als Gehilfe der Reporter und Freund von Rex, Tab Holland. Während den
Untersuchungen lernt Tab eine Schauspielerin, Miss Ardfern, kennen, die im Bezug zu dem Fall sehr mysteriöse wirkt, welches
sich aber im Laufe erklärt, da sie ein Waisenkind war, und von Jesse finanziell unterstützt wurde.
Weiterhin findet einige Tage später ein zweiter Mord statt, der am selben Ort stattfand, und genauso wie der erste Mord
verübt wurde. Wobei sich ein Verdächtiger als unschuldig erwies, da diesmal Welligton Brown das Opfer war.
Die Aufklärung des Falls wird für Tab nicht ganz ungefährlich, da bei ihm eingebrochen wird aber nichts geklaut wird,
sondern nur die Photos von ihm werden zerrissen, was für Tab keinen Sinn macht, aber dem Kommissar ist klar, daß jemand
eifersüchtig auf Tab ist. Rex gerät zunächst nicht unter Verdacht, weil er im Urlaub ist.
Den Diener bekommt die Polizei auch zu fassen der aber seine Unschuld beweisen kann.
Als bei Tab wieder eingebrochen wurde und versucht wurde ihn umzubringen, welches aber nicht funktionierte, da der Kommissar
eine Vorahnung hatte und bei Tab übernachtete, rief der Kommissar sofort Rex an, der wieder zurück aus dem Urlaub war und
in einem Luxushotel nun lebte, um ihn zu warnen. Bei diesem Telefonat konnte Rex dem Kommissar aber sofort die Uhrzeit sagen,
obwohl ihn Mr. Carver aus den Schlaf geholt hatte. Bei einem Besuch von Mr.Carver Bei Rex viel ihm dazu noch auf, daß Rex
keine Uhr im Schlafzimmer stehen hatte.
Am nächsten Abend bat Rex seinen Freund Tab zum Haus seines Onkels zu kommen, da er ihm etwas wichtiges zeigen müsse. Da Tab
seinem Freund vertraute, fuhr er ohne den Kommissar zu verständigen dort hin, wo er von Rex im Tresor gefangen genommen
wurde. Rex erschoß ihn aber nicht, sondern schrieb ein Geständnis, und erklärte Tab, daß er diese Morde verübte, da er wußte,
daß sein Onkel ihm alles vermachte, wenn er stirbt. Hinzu kommt noch, daß Rex in die Schauspielerin verliebt war, jedoch
hatte sie sich für Tab entschieden. Nach seinem Geständnis zeigte er Tab wie er den Schlüssel nun auf den Tisch bekommen
hatte. Dazu nahm Rex eine Nadel, band diese an einen Faden, den er dann mit der Nadel von außen durch eines der Luftlöcher
schob. Danach zog er sie in den Tresor und steckte die Nadel auf den Tisch. Nun zog er das andere Ende unter der Tür durch
und wickelte viermal die Distanz Türe-Tisch ab, bis er den Faden doppelt um die Stecknadel spannen konnte und den Schlüssel
dazwischen ziehen konnte, und zwar so, daß alle Enden, das doppelte mit dem eingezogenen Schlüssel und die losen zum Ziehen,
durch den Spalt unter der Tür hindurch in den Gang zu liegen kamen. Nun schloß Rex die Tür ab und zog den Schlüssel unter
der Tür zum Tisch hinauf, wo er dann auf die Tischplatte viel. Dann zog er am oberen Seil, um die Stecknadel vom Tisch zu
lösen und zog sie dann durch das Luftloch zurück. Danach zündete er das Haus an und hoffte, daß das Testament und Tab
verbrennen würden. Allerdings bemerkte ein Nachbar den Brand früh genug und konnte Tab, der dem Nachbar den Schlüssel unter
der Tür durch schob retten. Sofort fuhr Tab und Mr. Carver zur Schauspielerin um sie vor Tab zu schützen. Als sie dort
ankamen war alles voller Blut, aber Miss Ardfern schlief friedlich im Bett. Sie hatte auch nichts gehört, daß ein Kampf vor
ihrem Schlafzimmer stattgefunden hatte.
Ein Chinese, der Miss Ardfern verdankt, daß sein Sohn noch lebt, beobachtete sie Tag und Nacht, um Sie zu schützen, womit
auch Rex Landers nicht gerechnet hatte. Der Chinese ermordete Rex und goß ihn danach mit Beton in einer Säule vor seinem
neuen Haus ein. Dies konnten aber die beiden Detektive nie herausfinden.
Textstelle aus "Das Geheimnis der Stecknadel" (Seite 118 - 119)
" Die Wahrheit ist die -", bekannte er auf Tabs Drängen, "ich habe Grund anzunehmen, daß ich beobachtet werde."
"Von wem?"
"Vom Mörder Trasmeres. Es ist ein erniedrigendes Geständnis für einen Mann von meiner Erfahrung und meinem bewährten Mut,
aber ich fürchte mich, heute abend nach Hause zu gehen. Ich habe eine unangenehme Vorahnung..."
"Dann wollen Sie also die Nacht hier verbringen?" fragte Tab.
"Ihr Instinkt hat sich ganz erstaunlich entwickelt", erwiderte Carver anerkennend. "Genau das ist es, was ich möchte, falls
ich nicht störe. Ich hatte vorhin tatsächlich nicht moralischen Mut genug, darum zu bitten. Es ist nicht sehr angenehm,
einzugestehen..."
"Unsinn!" unterbrach ihn Tab. "Sie fürchten den Mörder ebensowenig wie ich! Aber bitte, tun Sie sich keinen Zwang an - Sie
können ruhig dableiben, nur fürchten ich, Daß Rex` früheres Bett nicht in Ordnung ist." ...
... Tab hatte einen glücklichen, aber verworrenen Traum, er trug Ursula durch den duftenden Garten, das Herz voll
Dankbarkeit für das Glück, das ihm zugefallen war. Dann wurde der Traum unbehaglich. Er schaute über die Schulter zurück und
sah die unheimliche Gestalt Yeh Lings, der ihn beobachtete. Er befand sich jetzt nicht mehr im Garten, sondern vor einem
Hügel, auf dem sich zwei Säulen erhoben, und Yeh Ling stand, gekleidet in ein Gewand aus Goldbrokat, vor seinem Haus.
Peng - peng!
Zwei Schüsse krachten hintereinander. Tab schreckte auf. Aus dem Nebenzimmer hörte er Getrampel, dann - einen Krach. Im
Augenblick war er aus dem Bett und im Wohnzimmer, spürte am Luftzug, daß die Wohnzimmertür weit offen stand, und griff nach
dem Lichtschalter.
"Machen Sie kein Licht!"
Es war Carvers Stimme, die von außerhalb aus der Dunkelheit kam. Unten Schlug die Haustür zu. Carver kam in die Wohnung
gelaufen und schaute zum Fenster hinaus.
"Jetzt können Sie das Licht andrehen", sagte er.
Ein roter Streifen lief über sein Gesicht. Er sah sich im Spiegel an.
2.2 Inhaltsangabe über das Buch "Das Gasthaus an der Themse"
John Wade, ein Flußpolizist der Themsepolizei, einer Dienststelle, die nur für Verbrechen auf dem Fluß zuständig ist. Es
gibt davon sehr viele, da es einige Ganoven gibt, die sich auf Raube und Plünderungen auf dem Fluß spezialisiert haben. Die
Themse eignet sich außerdem hervorragend für den Transport von Diebesgut. Als Wade wegen einer "Selbstmörderin" zum Scotland
Yard muß, ereignet sich gerade ein Banküberfall, zu welchem er jetzt auch hinfahren muß. Der Überfall geht auf das Konto
der "Gummiebrüder" , einer berüchtigten Bande, die Gummiemasken, -handschuhe und -sohlen trägt und bisher noch nicht
überführt werden konnte, obwohl sie wahrscheinlich schon seit Jahren ihr Unwesen treibt.
Durch diesen Vorfall wird Wade in die Ermittlungen hineingezogen, die scheinbar ganz am Anfang stehen. Er muß zwischendurch
immer wieder zu einem Marine-Klub, dem "Mecca", da er glaubt dort etwas gegen kleinere Ganoven zu finden. Außerdem treffen
sich da viele Schiffer des Flusses, und da er ja Flußpolizist ist, muß er auf dem Laufenden bleiben. Es werden immer weitere
Geschäfte und Banken überfallen, doch noch blickt Wade nicht durch. Er merkt aber, dass mit dem "Mecca" etwas nicht stimmt,
so geht immer öfter dorthin und verliebt sich bald in die dort wohnende Lila Smith. In Wirklichtkeit ist Lila allerdings
die Tochter von Lady Pattison, einer reichen Frau, und heißt Delila Pattison. Lady Pattison ist allerdings schon tot, und
Delila gilt als tot. Da sie bei dem Hausbrand, bei dem ihr Elternhaus, mitsamt sehr wertvollem Schmuck, abbrannte, angeblich
umgekommen sei. Sie wurde allerdings von dem Anführer der Bande gerrettet, welche das Haus ausgeraubt und dann in Brand
gesteckt hatte, nachdem das Kindermädchen herausgelockt worden war.
Der Anführer der Bande ist Golly Oaks, der Mann von Mrs. Annabel "Mutter" Oaks, wie sie von allen Gästen genannt wurde.
Golly arbeitet mit einem Kapitän Aikness zusammen, der auch mit ihm in der Bande der Gummiebrüder ist Kapitän Aikness
besitz mit Golly zusammen ein Schiff, die "Siegel von Troja", ein bezeichnender Name für ein Schiff, dass mit Hehlerware
nur so vollgestopft ist. Auf ihr werden gestohlene Schmuckstücke eingeschmolzen und Diamanten, Smaragde und Bargeld gelagert.
Das erfährt Wade alles allerdings erst recht spät.
Während sich seine Liebe zu Lila verstärkt, kommt er durch einen Mord, bei dem bei dem Ermordeten ein Platinstück und ein
Siegelring von der "Siegel von Troja" gefunden wird auf die Spur der Gummiebrüder.
Er findet heraus, dass Lila einmal im Jahr mit einem Mr Brown ausgeht, der sich las ein Verwandter von ihr ausgibt, in
Wahrheit aber Kapitän Aikness ist. Mit den Gummiebrüdern arbeitet auch noch Lord Siniford zusammen, der allerdings später
von ihnen umgebracht wird. Der ist nämlich auch ein Verwandter von Lady Pattison und bezieht schon seit längerem eine
monatliche Rente aus der Erbschaft, bald soll ihm auch alles gehören, wenn man nicht bald entdeckt, dass Delila noch lebt.
Einer der Gummiebrüder, Mr Raggit Lane, welcher auf der "Siegel von Troja arbeitet, verübt mehrere Attentate auf Wade und
seinen späteren Assistenten Elk. Inzwischen ist Wade von der täglichen Arbeit der Flußpolizei entbunden, welche Elk jetzt
für ihn übernimmt, denn er muß sich jetzt ganz den Gummiebrüdern widmen, welche nun zu einem letzten Rundumschlag ausholen.
Das ehemalige Kindermädchen von Delila, Anna, wird entführt, dass sich vorher "selbst" umbringen wollte, aber von Wade
gerettet wurde. Danach wird Lila von Wade in Sicherheit gebracht, dann aber auch entführt. Wegen der letzteren Entführung
wird Mrs Oaks festgebnommen, da sie an der Entführung von Lila beteiligt war. Mrs Oaks wurde dann aber im Gefängnis
vergiftet. Auch Lord Siniford, der Lila eigentlich auch heiraten möchte wird umgebracht, weil er dem Rest der Gummiebrüder
im Weg ist. Wade kommt dahinter, dass Golly der Anführer der Bande ist, kann ihn allerdings nicht mehr finden, denn der ist
sehr intelligent und arbeitet vorausschauend. Golly opfert die "Siegel von Troja" mit dem Gold, Platin usw., allerdings
befindet sich niemand von seiner Bande an Bord, denn die hat sich als nächstes Ziel, mit Unterstützung von einigen Chinesen,
zwei Große Juweliere ausgesucht. Der Plan gelingt jedoch nicht ganz. Obwohl sie der Polizei vorerst entrinnen können und
sogar ein Torpedo Boot kapern, werden sie am Ende versenkt ohne ihr Ziel Argentinien oder Brasilien zu erreichen. Sie
wollten sich nämlich mit der Geiselname eines ganzen Passagierdampfers freie Ausreise aus England erzwingen. Anna und Lila
konnten sich durch einen Trick ihren Entführern entziehen und wurden gerettet. Sie fanden aus ihrem "Gefängnis" nämlich
einen Ausgang und legten dann Feuer, damit die Feuerwehr kam. Allerdings waren schon alle Gangster weg, als die Feuerwehr
eintraf.
So triumphiert Wade, mit Elk und seiner Delila an seiner Seite, am Ende nach einer gnadenlosen Aufholjagd rund um die Themse
über seine Gegner, die Gummiebrüder, welche ihn zwischendurch ziemlich in die Irre geführt hatten. Er hatte nämlich einmal
schon fast alle erwischt als er die Lastkähne von ihnen Durchsuchte, in denen sie sich alle Flußaufwärts versteckten, obwohl
alle sie Flußabwärts erwartet hatten. Er orderte Verstärkung, doch als er wiederkam waren sie samt deren Entführungsopfer
verschwunden. Er hatte am Ende mit viel Geschick und Logik den Fall geklärt, obwohl er eigentlich unterlegen war, denn die
Gummiebrüder waren sehr schlau, vor allem Golly, und sie hatten sehr moderne Waffen (Maschienengewehre) sowie überall gute
Verbindungen.
Textstelle aus "Das Gasthaus an der Themse", S. 101,102
Mrs. Oaks zeigte keinerlei Überraschung über ihren Besuch.
"Was wollen Sie schon wieder?" keifte sie los. "Ich bin den ganzen Abend nicht hier gewesen und habe keinen Menschen gesehen."
"Ich will das Haus durchsuchen", sagte Wade.
"Haben Sie einen Haussuchungsbefehl?"
"Der alte gilt noch", mischte sich Elk ein.
"Hier werden Sie Lila nicht finden . . ."
Wade ging auf sie los.
"Wie kommen Sie auf Lila?" schrie er sie an. "Woher wissen Sie, daß sie nicht mehr dort ist, wo ich sie untergebracht hatte?"
"Das habe ich ja gar nicht behauptet", antwortete sie verwirrt und wich einen Schritt zurück.
"Sie sind heute abend in Begleitung von zwei Männern in Sergeant Tappitts Wohnung gewesen und haben das Mädchen veranlaßt,
mitzugehen!"
Der maßlose Haß auf ihren Widersacher machte sie unfähig, ihren augenblicklichen Sieg zu verschweigen, und sie ließ alle
ihre Vorsicht und Zurückhaltung fallen.
"Und wenn ich es getan hätte? Das Mädchen ist mir anvertraut worden. Sie haben kein Recht über Lila zu verfügen. Es ist kein
Verbrechen, wenn ich meine eigene Nichte aus einer Gesellschaft entferne, die mir nicht passt - das wissen Sie ganz genau!"
"So, Sie haben es also getan? Sie leugnen es nicht?"
"Jawohl ich habe es getan", bestätigte sie trotzig. "Suchen Sie sie doch! Sie ist in guter Obhut. Ich gebe zu, daß ich und
ein paar Bekannte . . ."
Sie beendete den Satz nicht. Verwirrung und Angst traten in ihr Gesicht. Zu spät erkannte sie, wie völlig ie sich mit ihrem
Geständnis in seine Gewalt begab.
Wade rief einen Beamten herein, der vor dem Eingang zum Klub wartete.
"Nehmen Sie diese Frau fest! Ich komme nachher auf die Wache, um die Gründe der Verhaftung festzulegen."
3 Wesentliche, allgemeine Momente der Werke von Wallace
3.1 Topographie
Alle Romane spielen in England, viele davon in und um London.
3.2 Detektiv
Der Detektiv ist recht erfolgreicher Kommissar bei der Polizei, dadurch ist er innerhalb seiner Dienststelle ansehen und hat dementsprechend auch Einfluss. Von diesem Einfluss macht er aufgrund seiner selbstsicheren und auch dominanten Persönlichkeit auch, wenn nötig, Gebrauch. Er arbeitet analytisch und logisch, wobei er sich auch in die Täter hineinversetzen kann. Er greift aktiv in das Geschehen ein, stellt fallen und sucht auch selbst die Nähe des Mörders. Der Detektiv versucht die Täter zu Fehlern zu verleiten, indem er sie solange nervt, bis sie sich selbst verraten. Der Detektiv ist auch ganz menschlich, denn er kann Personen hassen oder sich zum Beispiel auch verlieben.
3.3 Handlungsführung
Die Aufmerksamkeit des Detektivs wird durch einen eher unscheinbaren Fall geweckt. Doch dann erfährt er immer mehr über den Hintergrund und lernt die Täter kennen. Er ermittelt in alle Richtungen und wird von dem eigentlichen Täter abgelenkt. Im Laufe der Ermittlungen bekommt er einen Gehilfen, der nicht unbedingt Polizist sein muß. Zwischendurch verliebt sich eine Hauptperson in eine andere auch wichtige Person. Dabei hilft die Liebe bei der Aufklärung des Falles. In den Romanen spielen Frauen allgemein nur Nebenrollen, bzw. sind eher passiv, was sicherlich mit der Zeit zu tun hat, zu der die Geschichten geschrieben wurden. Die Morde sind alle sehr realistisch und aus nachvollziehbaren Gründen verübt worden.
3.4 Weltanschauung
Wallace hat eine sehr moderne Weltanschauung, in der die Presse schon eine große Rolle, auch für die Polizeiarbeit, spielt. Er beschreibt die ersten Anzeichen einer Globalisierung, die sich auch auf die Verbrecherwelt auswirkt. Er beschreibt auch noch die Abhängigkeit vieler kleinen armen Arbeiter von der Industrie, die sie zum Teil ausnutzt. Es gibt viele Kleinganoven, die den Alltag der Polizei ausmachen.
3.5 Erzählperspektive
Es wird in einer personalen Erzählform meist das erzählt, was auch der Detektiv erlebt. Der Leser kommt sich wie ein neutraler unsichtbarer Begleiter des Detektivs vor, wobei eine chronologische Reihenfolge eingehalten wird. Es wird allerdings manchmal etwas erzählt, was der Kommissar nicht erlebt, zum Beispiel Unterhaltungen unter den Tätern. Etwa 90 % der Geschichte besteht aus Dialogen, aus denen man alles erfährt. Es gibt sonst nur beschreibende Teile, aber keine auktoriale Erzählteile.
3.6 Figuren
Die Hauptrolle spielt immer ein Kommissar der Polizei. Es gibt jedoch in jedem Buch einen neuen Kommissar, das heißt die Bücher ergeben keine Serie. Es gibt aber immer einen Assistenten des Detektivs, der im Laufe des Falls wichtiger wird, doch behält der Kommissar immer die Oberhand und den Überblick. Die Figuren in Wallace Romanen werden genau charakterisiert und es werden Dinge dargestellt, vor allem menschlicher Natur, die für den eigentlichen Fall nicht von Wichtigkeit sind.
3.7 Vergleich zum anderem Autor
Wallace schreibt in einem ähnlichen Stil wie Doyle, da beide ihre Personen ähnlich gestalten. Die Erzählweise ist analytisch und der Detektiv hat bei beiden Autoren eine logische Vorgehensweise, wobei ihm eine Assistent hilft.