Die Räuber



von Friedrich Schiller

Das Drama "Die Räuber" war Schillers erstes Drama und wurde von 1777 bis 1780 geschrieben. Schiller hat es heimlich auf der Militärakademie geschrieben. Es wurde im Mai/Juni 1781 mit fingiertem Druckort anonym gedruckt. Zu dieser Zeit ist Schiller Regimentsmedikus in Stuttgart und arbeitet nebenbei als Redakteur an Nachrichten zum Nutzen und Vergnügen. Zu der Uraufführung am 13. Januar 1782 in Mannheim reist Schiller mit seinem Freund Petersen ohne Erlaubnis. Schiller wird nach einer zweiten Reise nach Mannheim am 25. Mai unter Arrest gestellt und durfte seitdem nicht mehr schriftstellerisch tätig sein. Mitte April des Jahres 1782 erscheint das Trauerspiel "Die Räuber" in einer zweiten geänderten Version. Im gleichen Jahr (22. September) flieht er nach Mannheim und wird von der Regimentsliste in Stuttgart gestrichen (31. Oktober). Nach "Die Räuber" hat Schiller noch den "Fiesco" und dann "Luise Millerin", besser bekannt als "Kabale und Liebe", geschrieben.

In dem Drama gibt es folgende Personen: Der regierende Graf von Moor mit seinen Söhnen Karl und Franz sowie seiner Nichte Amalia. Dann gibt es einige Libertiner, die später Banditen werden. Es spielen außerdem Hermann, der ein "Bastard eines Edelmannes" ist, eine Magistratsperson ein alter Diener Daniel, ein Bedienter, Räuber und das Volk mit. Das Drama spielt in Deutschland und zwar zur damaligen Gegenwart Schillers. Allerdings wurde das in der ersten Aufführung geändert, so daß die Handlung dann in dem 16. Jahrhundert spielt.

Franz Moor steht in diesem Drama auf der einen Seite. Er verkörpert das Böse. Auf der anderen Seite steht sein Bruder Karl, der den Helden dieses Dramas darstellt. Franz wird dargestellt als ein Mensch, der auf dem Weg der Todsünden schreitet, da er versucht hat seinen Vater sowie seinen Bruder umzubringen. Da er zunächst als eine Art Machtmensch dargestellt wird, zeichnet er sich auch durch die dazugehörige Zielstrebigkeit aus. Gegen Ende muß er sich allerdings gegen seinen Willen sehr mit seinem Gewissen plagen. Somit ist sein Versuch sich zu Isolieren vereitelt, und er erkennt, dass er als Mensch nicht jenseits der Ordnungen der Menschen leben kann.
Der Bruder von Franz nämlich Karl trifft in dem Drama kaum direkt auf seinen Bruder, da das Drama in zwei komplett parallel laufende Handlungsstränge geteilt ist. Dieses Verfahren ist hier auch zweckmäßig, da Schiller mit diesem Trauerspiel etwas über die gestörte "Familien- und Vaterordnung" aussagen will. Karl glaubt sich von seinem Vater verstoßen, da er auf eine Intrige seines Bruders hereingefallen ist. Aufgrund dieses Glaubens, will er sich an seinem Vater und an allen Vätern der Welt und damit der Menschheit rächen. Auch in der Abgeschiedenheit seines Lebens als Räuber bleibt er ein Mensch, der an die Gemeinschaft gebunden ist. In den Wäldern in Böhmen bildet er mit anderen Räubern eine eigene Gesellschaft der "Ausgestoßenen", die durch Gerechtigkeit und Gleichheit funktioniert. Eigentlich wollte Karl sowie ein Anderer der Räuber, Brutus, die gerechte republikanische Gesellschaftsordnung verwirklichen. Allerdings scheitert der Versuch dies zu tun. "Es ist nicht möglich, " die Gesetze durch Gesetzlosigkeit aufrecht zu erhalten"." Am Ende wird Franz von Karl und den anderen Räubern gezwungen sich durch Gift umzubringen. Außerdem tötet Karl noch die von ihm geliebte und die ihn liebende Amalia auf ihre Bitte, da sie aufgrund ihrer "droben in Feindschaft flüchtenden Sterne" nicht zusammen sein können.

Quellen

  1. H.A. und E. Frenzel: Daten deutscher Dichtung Chronologischer Abriß der deutschen Literaturgeschichte, DTV München
  2. Schiller Sämtliche Werke Band 1, Deutscher Bücherbund Stuttgart